LAKomp ist auf frühneuhochdeutsche Texte spezialisiert. Für diese Handschriften wird die Eingabe in der Transkriptionsnotation unterstützt, wie sie unter Germanisten Konsens ist. So können die Texte mit Kommentaren versehen und mit vielen Details ausgezeichnet werden, die zur weiteren Analyse zur Verfügung stehen. LAKomp prüft die eingegebenen Texte auf Einhaltung der Notationsvorschriften und zeigt gegebenenfalls ausführliche Fehlermeldungen.
Zur Lemmatisierung und morphologischen Annotation von Texten bietet LAKomp eine nutzerfreundliche und sofort mitlernende Unterstützung. Der manuelle Aufwand wird für den Benutzer niedrig gehalten und erlaubt ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Benutzer kann für jedes Wort einen Dialog aufrufen und mit wenigen Tastendrücken entweder einen Vorschlag mit Lemma und morphologischer Annotation übernehmen, abändern oder neu eingeben. Die Eingaben werden sofort gelernt und stehen bei weiteren Wörtern als Vorschlag zur Verfügung.
LAKomp vergleicht ausgewählte Texte miteinander und stellt ähnliche Textstellen einander gegenüber. Dazu werden die Texte in Segmente unterteilt, die anschließend aligniert werden. Der Benutzer kann dabei die Größe der Segmente und die Vergleichsmethode beeinflussen, sodass Gemeinsamkeiten auf Wort-, Satz- oder Teilsatzebene finden lassen. Die automatisch erstellte Alignierung kann anschließend vom Benutzer bearbeitet werden.
Mit Hilfe der Partitursynopse vergleicht LAKomp Textvarianten im Detail und listet die Unterschiede in einem kritischen Apparat auf. Dazu werden die bei der Alignierung einander zugeordneten Textstellen weiter unterteilt und erneut aligniert. Der Benutzer kann hier die Vergleichsmethode und die Darstellung detailliert beeinflussen.
Die in Partitursynopsen gefundenen Übereinstimmungen von Texten können ausgewertet und graphisch interaktiv als Ähnlichkeitsgraph dargestellt werden. In diesem Graphen sind die Texte als Knoten und die Ähnlichkeiten zwischen zwei Texten als gewichtete Kanten dargestellt. Je mehr Übereinstimmungen zwei Texte haben, desto näher werden sie zueinander platziert. Dabei werden die Übereinstimmungen in gemeinsame Verben, Substantive und andere Wortarten unterschieden. Der Benutzer kann den Einfluss dieser Unterschiede direkt beeinflussen, in dem er ihren Einflussfaktor ändert. Die Kanten des Graphen zeigen auf Klick die Textstellen in den Partituren, die zu der Kante beitragen. So kann der Benutzer intuitiv die Ähnlichkeit der Texte nachvollziehen und untersuchen.